Samstag, 15. Mai 2021

Rezension "Cassardim 1"




Preis: € 17,00 [D]
Einband: Gebunden
Seitenanzahl: 528
Altersempfehlung: ab 13
Meine Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ 
Reihe: 1. Band einer Reihe
Verlag: Planet!
Klappentext: Amaia ist gerade sechzehn geworden - zum achten Mal. Warum ihre Familie so langsam altert und warum sie keinen ihrer fünf Geschwister ähnelt, möchte Amaia unbedingt herausfinden, aber ihre Eltern tun alles, um dieses Familiengeheimnis zu wahren. Amaia sieht ihre Chance gekommen, als ihre älteren Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen: den geheimnisvollen wie gefährlichen Noár, der ebenso wenig menschlich ist wie sie.






Die Geschichte

Heute stelle ich euch ein Buch vor, welches ich schon länger lesen wollte und mir vor kurzem endlich zugelegt habe. Von der Autorin habe ich schon viel Gutes gehört und ganz besonders "Cassardim" wurde von vielen Lesern gelobt. Umso gespannter war ich auf die Geschichte, die sich vom Klappentext her sehr magisch und geheimnisvoll anhört. Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht, obwohl ich anfangs nicht genau wusste, wohin die Geschichte führen wird. Es ist alles wirklich sehr mysteriös geschrieben, sodass man als Leser auf jeden Fall wissen möchte wie es weitergeht. Ab einen gewissen Punkt war es jedoch so, dass mir die Fantasyelemente etwas zu viel wurden. Ich bin eigentlich jemand, der sehr gerne Fantasy-Bücher und mittlerweile sogar High Fantasy-Bücher liest, aber irgendwie hat es mich in diesem Roman überfordert. Ich konnte mir "Cassardim" zu Beginn nur sehr schwer vorstellen, obwohl es wirklich schön von der Autorin beschrieben wurde. Ich weiß nicht, ob das vielleicht an meiner mangelnden Konzentration lag, doch mit der Zeit wurde es dann besser und auch die Geschichte nahm wieder an Fahrt auf. Ich finde, man kann dieses Buch nur schwer beschreiben, weil es echt außergewöhnlich und sehr fantasiereich ist. Jetzt ist natürlich die Frage, ob das nun gut oder schlecht ist? Ehrlich gesagt, konnte ich mich bei der Bewertung lange Zeit nicht entscheiden, weil es eben mit nichts anderem vergleichbar ist. Auf der einen Seite ist das Buch unheimlich kreativ geschrieben und auf der anderen Seite ist es dadurch nicht immer einfach der Geschichte zu folgen bzw. die Handlungsweisen der Charaktere zu verstehen. Aus diesem Grund wollte ich eigentlich nicht mehr als 3 Punkte geben, doch das Ende hat mich tatsächlich noch mal umgestimmt. Vieles ergab plötzlich einen Sinn und hat mich neugierig auf den 2. Band gemacht, sodass ich doch noch 4 Punkte vergeben habe.

Die Charaktere

Ich finde, die einzelnen Charaktere lassen sich nur schwer beschreiben, weil sie auf mich alle meistens sehr distanziert und unnahbar gewirkt haben. Amaia - unsere Protagonistin - war mir da noch am sympathischsten, sodass ich froh war, dass das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist. Gerade zu Beginn rätselt man viel mit ihr mit und wird Stück für Stück in die Welt von Cassardim eingeweiht. Zu Beginn lebt sie mit ihren anderen Geschwistern in unserer Welt und wird sozusagen von der Außenwelt abgeschottet. Hinzu kommt, dass ihre Familie sehr langsam altert und ihre Eltern nur wenig über ihre Fähigkeiten preisegeben. Amaia ist die Einzige, die diese Gedankenkontrollen umgehen und das Geheimnis ihrer Familie aufdecken kann. Durch diese Fähigkeit hinterfragt sie natürlich viel mehr als ihre Geschwister, doch irgendwie fand ich die anderen Charaktere trotzdem sehr blass gezeichnet. Ihr jüngster Bruder - der unter einer Form von Autismus zu leiden scheint - war mir da noch am sympathischsten. Später tauch dann noch Noár auf, der aus der Welt von Cassardim zu stammen scheint und der gleichzeitig unser zweiter Protagonist ist. Lange Zeit wusste ich nicht, was ich von ihm halten soll, was von der Autorin wahrscheinlich so beabsichtigt war, aber mich hat es zugegebenermaßen manchmal frustriert. Es gibt hier noch viele andere Nebencharaktere, die ihr jedoch beim Lesen selber entdecken müsst.

Der Schreibstil

Ich mochte den Schreibstil von Julia Dippel eigentlich ganz gerne, weil er im Grunde leicht verständlich ist. Mich haben halt nur manchmal diese ganzen Fantasybegriffe gestört, weil es davon - meiner Meinung nach - zu viele gab. Die Welt ist sehr komplex beschrieben, weshalb ich euch empfehle, zuerst das Register am Ende des Buches durchzulesen, denn dort werden einmal alle Begriffe und Völker beschrieben. Ansonsten habe ich an den Schreibstil aber nichts auszusetzen, da er sich flüssig lesen ließ. 

Fazit

Wie ihr seht, hat das Buch ziemlich viel Kritik von mir bekommen, was mich selbst ein wenig enttäuscht hat. Ich habe mir halt unter der Geschichte etwas völlig anderes vorgestellt und war dann etwas überfordert von der komplexen Welt und den außergewöhnlichen Charakteren. Nichtdestotrotz war es insgesamt betrachtet ein gutes Buch, dem ich einfach nicht weniger als 4 Punkte geben kann und was mich trotzdem neugierig auf die Fortsetzung gemacht hat. 


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