Sonntag, 28. Juni 2015

Rezension "Die Buchspringer"



Preis: € 17,95 [D]
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 384
Altersempfehlung: ab 12
Meine Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Reihe: Einzelband
Verlag: Loewe

Klappentext: Während des Sommerurlaubs auf einer vergessenen Shetlandinsel erfährt Amy, dass sie als Mitglied der Familie Lennox of Stormsay über die Fähigkeit verfügt, in Bücher zu reisen und dort Einfluss auf die Geschichten zu nehmen. Schnell findet Amy Freunde in der Buchwelt: Schir Khan, der Tiger aus dem Dschungelbuch, hat stets wertvolle Ratschläge für sie, während Goethes Werther zwar seinen Liebeskummer in tintenhaltigen Cocktails ertränkt, Amy aber auch ein treuer Freund ist, seit sie ihn vor den Annäherungsversuchen der Hexen aus Macbeth gerettet hat. Lediglich die Idee, Oliver Twist Kaugummi zu schenken, war nicht die beste …




Die Geschichte

Dieses Buch hat mich von der ersten Sekunde an verzaubert. Ich habe es bei uns in der kleinen Buchhandlung entdeckt und fand nicht nur das Cover, sondern auch den Klappentext unglaublich faszinierend. Ein Buch, in dem es um Bücher geht? Das musste ich haben! Allerdings wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob es sich um einen Einzelband oder eine Trilogie/Reihe handelt. Aus diesem Grund habe ich mir das Buch zuerst nicht gekauft und erst einmal Zuhause gründlich recherchiert. Ich habe momentan einfach keine Lust eine weitere Trilogie/Reihe zu kaufen, da ich hier noch so viele ungelesene Geschichten stehen habe und ich meistens erst mit einer beginne, wenn ich davon alle Teile besitze. Glücklicherweise konnte ich aber nichts finden, was darauf hingedeutet hat, dass es mehrere Bände werden sollen. Demnach bin ich wieder in die Buchhandlung geflitzt und habe es mir gekauft. Komischerweise gab es das Buch zu diesem Zeitpunkt nur in meiner Kleinstadt, denn überall, wo ich sonst war (Thalia, Mayersche...) schienen sie es nicht da zu haben. Das fand ich irgendwie lustig und ein wenig schicksalhaft. Ich bereue den Buchkauf aber auf keinen Fall, denn es ist in diesem Monat (bis jetzt) mein Highlight. Es geht um Amy, die gemeinsam mit ihrer Mutter deren Heimatinsel besuchen geht. Dort lebt ihre Oma und mit ihr eine andere Familie, die allesamt ein Geheimnis in sich tragen. Sie sind Buchspringer und können bis zu ihrem 25. Lebensjahr in die verschiedensten Geschichten springen und sie miterleben. Amy erfährt davon und merkt recht schnell, dass sie eine talentierte Springerin ist. Wir begleiten sie dabei, doch schon bald fängt jemand an, die Grundideen der Klassiker zu klauen. Eine spannende Jagd nach dem Feind beginnt. Was soll ich sagen? Für mich klang das unglaublich vielversprechend und es war auch genau so wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir tauchen in die verschiedensten Geschichten ein, befinden uns jedoch auch hin und wieder in der sogenannten "Draußenwelt", wodurch es nie langweilig wird. Die Seiten fliegen nur so davon und ehe ich mich versah, war ich plötzlich schon fast am Ende angelangt. Der Schluss ist ehrlich gesagt das einzige, was mir an diesem Buch nicht so ganz gefallen hat bzw. was mir einfach zu schnell kam. Meiner Meinung nach, hätte die Geschichte noch viel länger sein müssen und hier hätte ich mir sogar mehrere Bände gewünscht. Es gab leider einige Punkte, die nicht aufgeklärt wurden, obwohl sie mich sehr interessiert hätten. Anfangs wurde alles so detailreich erklärt und am Ende hatte es plötzlich keine Bedeutung mehr. Der Schluss an sich ist nicht schlecht, jedoch bietet sich hier durchaus eine Fortsetzung an. Ich hoffe sehr, die Autorin denkt vielleicht doch darüber nach, denn ich würde gerne viel mehr über die Buchwelt erfahren. 

Die Charaktere

Amy ist ein gewöhnlicher junger Teenager, verhält sich aber zum Glück nicht ganz so pubertär, sodass mir beim Lesen kaum aufgefallen ist, dass ich fast 10 Jahre älter als sie bin. Solche Charaktere mag ich in Jungendbüchern immer am liebsten, denn nichts ist schrecklicher als eine anstrengende Protagonistin. In diesem Fall war ich positiv überrascht und auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen. Während ich jedoch anfangs das Gefühl hatte, dass sie sehr ausführlich beschrieben werden, lässt dies zum Ende hin leider nach. Die größte Rolle spielen später nur noch Amy, ihr neuer Buchspringerfreund und einige Charaktere aus der Buchwelt. Das fand ich aber letztendlich gar nicht schlimm, denn darum ging es in der Geschichte ja zum größten Teil. Eine kleine Liebesgeschichte ist hier natürlich auch vorhanden, jedoch wird diese nicht ganz so intensiv beschrieben, was bei Jugendbücher aber üblich ist. 

Der Schreibstil

Den Schreibstil fand ich sehr frisch und angenehm, demnach genau passend für ein Jugendbuch dieser Form. Es wird an manchen Stellen Bezug auf einige Klassiker genommen, was ich unglaublich toll und sehr gut umgesetzt fand. Es kamen meine Lieblingsmärchen wie "Zauberer von Oz" und "Alice im Wunderland" vor, die ich ja auch schon bereits gelesen habe und wo ich somit gute Vergleiche ziehen konnte. Außerdem ist vor jedem Kapitel ein Ausschnitt aus einem unbekannten Märchen zu lesen. Dieser bezieht sich auf die Grundidee der Geschichte und löst sie letztendlich auch auf. 

Fazit

Obwohl ich ein wenig enttäuscht von dem abruptem Ende war, kann ich diesem Buch einfach nur die volle Punktzahl geben. Es hat alles, was eine fantastische Geschichte braucht und ist vermutlich für jeden Buchliebhaber ein Paradies. Die Idee ist wirklich genial und ich habe so etwas in dieser Art auch noch nie gelesen. Demnach kann ich es nur weiterempfehlen, in der Hoffnung, dass es vielleicht doch noch eine Fortsetzung geben wird. Wer jetzt immer noch unschlüssig, jedoch bereits ein großer Fan der "Edelstein-Trilogie" von Kerstin Gier ist, dem kann ich das Buch erst recht ans Herz legen. Es ist von der Geschichte und den Charakteren her natürlich etwas völlig anderes, aber es versprüht (meiner Meinung nach) einen ähnlichen zauberhaften Charme. 



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