Samstag, 22. Juni 2013

Rot wie das Meer


Ich habe vor kurzem mein erstes Buch von Maggie Stiefvater gelesen und ich wurde positiv überrascht. Heute gibt es also die Rezensionen zu "Rot wie das Meer". 

Autor: Maggie Stiefvater
Titel: Rot wie das Meer
Verlag: Script5
Genre: Fantasy (Jugendbuch)
FSK: Ab 16 Jahren
Seiten: 430
Format: Hardcover
Erscheinungstermin: November 2012
Verkaufspreis: € 18,95  
Klappentext: Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer, ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Wie viele junge Männer der Insel fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit ihrem Leben. Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel. Ihr Blut und das ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot.
Quelle: Amazon

Das Cover

Ich finde die Gestaltung des Buches wunderschön und das war auch mit der Grund, warum ich es unbedingt haben musste. Vom Klappentext her hätte es mich vermutlich nicht so angesprochen, aber da ich schon viel Gutes von Maggie Stiefvater gehört habe, war es mir in dem Moment egal. xD

Die Geschichte

Ehrlich gesagt hatte ich ein wenig Bammel das Buch anzufangen, da ich die Befürchtung hatte, mir könnte der Inhalt nicht so zusagen wie ich es gerne möchte. Deshalb lag dieses Buch wohl auch über ein halbes Jahr auf meinem SUB und wurde erst jetzt von mir gelesen. Da ich nun endlich mal so richtig Lust auf einen Fantasyroman hatte, musste ich das natürlich ausnutzen. :D Trotzdem war ich zu Beginn immer noch skeptisch, denn ich konnte bisher nie etwas mit dem Thema "Pferde" anfangen bzw. ich habe mich generell nie sonderlich für diese Tiere interessiert. Ich weiß nicht, woran das lag, denn viele meiner damaligen Freundinnen waren sehr Pferde begeistert. Ich habe mir früher sogar mal die Wendy gekauft und bin mit einer Freundin zusammen zum Stall gegangen, aber all das hat nichts gebracht. Pferde sind zwar schöne Wesen, doch ich kann einfach nichts mit ihnen anfangen. Daher musste ich mich auch überwinden dieses Buch zu lesen, was ich im nachhinein aber nicht bereue. Die Idee ist nämlich völlig außergewöhnlich und ich kann mich nicht erinnern, dass ich so etwas in der Art schon einmal gelesen oder als Film gesehen habe. Hier hat Maggie Stiefvater wirklich etwas Neues kreiert, was den Leser sofort in seinen Bann zieht. Die Insel "Thisby" wird sehr schön beschrieben und ich konnte mir alles wunderbar vorstellen. Auch der Geruch des Meeres und das Salzwasser auf meiner Haut konnte ich spüren. Das war wirklich eine ganz andere Art des Lesens und deshalb möchte ich auch nicht groß an dem Inhalt rummeckern. Natürlich ist es für mich als "Nicht-Pferde-Fan" etwas schwer nachvollziehbar, wieso man an so einem blutrünstigen Rennen überhaupt teilnimmt - auch wenn die Protagonisten ihre Gründe dafür hatten. Immer wieder habe ich mich gefragt, warum diese ganzen Menschen ihr Leben für ein solches Skorpio-Rennen aufs Spiel setzen. Das war das einzige, was mich bis zum Schluss beschäftigt hat, auch wenn ich die Magie dahinter am Ende etwas besser verstehen konnte. Sogar die Wasserpferde (besonders Corr) und natürlich das Pferd "Dove" habe ich nach und nach in mein Herz schließen können. Wahrscheinlich werde ich jetzt zwar trotzdem nicht zum Pferde-Fan, aber für den Moment konnten mich diese Tiere durchaus verzaubern. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich kein großes Mitleid mit den Menschen hatte, die durch die Wasserpferde gestorben sind. Viele von ihnen machen das ja freiwillig und nur wenige - sowie z.B Pucks Eltern - tragen keine Schuld daran. Es kommt also wirklich immer auf die Situation an und wie nahe der Charakter einem gerade steht. Wenn man aber diese kleinen Kritikpunkte außer Acht lässt, war es wirklich eine wunderschöne Geschichte zum Träumen und mitfiebern. 

Die Charaktere

Puck (ihr richtiger Name lautet Kate) hat mir wirklich sehr gut gefallen. Sie ist die Art von Charakter, die ich mag. Stark, unabhängig, aber gleichzeitig auch geplagt von Zukunftsängsten. Ich konnte mich sehr gut mit ihr auseinandersetzen, auch wenn sie etwas jünger ist als ich und ihren Weg noch gehen muss. Sie nimmt anfangs eigentlich nur wegen ihrem älteren Bruder "Gabe" teil, der nach dem Rennen aufs Festland gehen und seine Geschwister verlassen will. Hinzu kommt jedoch, dass sie nicht mehr genug Geld haben, um das Haus zu finanzieren und so wird das Rennen immer wichtiger für sie. Gemeinsam mit "Sean", der ebenfalls jedes Jahr an dem Rennen teilnimmt, beginnt sie zu trainieren und es entwickelt sich eine feste Bindung zwischen den beiden. Ich verrate lieber nicht zu viel, aber ich fand es wirklich wunderschön beschrieben. Sobald man "Sean" kennenlernt, beginnt man auch ihn immer mehr zu verstehen. Ich fand es unglaublich mutig von den beiden, wie sie für ihre Ziele gekämpft und alles riskiert haben. 
Ein weiterer Charakter, den ich toll fand, war Pucks jüngerer Bruder "Finn". Er hat einen unglaublich liebevollen Charakter und ist so ein toller kleiner Bruder. Oftmals tat er mir sehr leid, denn er hat an den Tod seiner Eltern und der momentanen Situation sehr zu knabbern. Trotzdem wirkt auch er schon sehr stark und mutig. 
Es gab auch viele andere Nebencharaktere die interessant waren, z.B Mr. Holly. Ihn mochte ich auch sehr gerne. Ansonsten gab es natürlich ebenfalls ein paar unsympathischen Typen, aber was wäre eine Geschichte auch ohne Bösewichte? :P
Ich muss aber wirklich sagen, dass alle Charaktere aus diesem Buch unglaublich tiefgründig sind. Es ist jetzt nicht unbedingt so, dass sie besonders großartig beschrieben werden, doch irgendwie hat Maggie Stiefvater es geschafft ihnen allen ein wenig Leben einzuhauchen.

Der Schreibstil

Ich möchte noch nicht einmal behaupten, dass es grundsätzlich die Geschichte war, die mich verzaubern konnte, denn das Rennen an sich fand ich gar nicht so interessant. Nein, es war hauptsächlich der Schreibstil, der mich so in seinen Bann gezogen hat. Es ist unheimlich poetisch geschrieben, deshalb kann man auch jeden einzelnen Sandkorn auf seiner Haut spüren und die Charaktere wirken so lebensecht. Einer der besten Schreibstile, die ich bisher lesen durfte. 

Fazit

Ja, es war wahrscheinlich nicht unbedingt meine Geschichte, aber dennoch ist sie so magisch geschrieben, dass sie mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Ich bin mir sicher, dass mich ein anderes Buch von Maggies Stiefvater, dessen Inhalt mich noch mehr interessiert, umhauen wird. Deshalb möchte ich jetzt auch unbedingt die "Mercy Falls-Reihe" von ihr lesen! Pferde-Fans kann ich das Buch nur wärmstens ans Herz legen, denn ich bin mir sicher, dass es ihnen noch besser gefallen wird als mir. 

Aufmachung: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Handlung: ♥ ♥ ♥ 
Spannung: ♥ ♥ ♥ ♥ 
Charaktere: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Schreibstil: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Ergebnis: 4,4

Insgesamt: 


(4 von 5 möglichen Punkten)

2 Kommentare:

  1. Ich hatte auch Anfangs ein wenig Misstrauen, was sich aber gleich nach en ersten Seiten in Luft aufgelöst hat.:)
    Ich habe die "Shiver-Trilogie" schon gelesen und fand "Rot wie das Meer" genauso gut. Ich bin schon seit "Nach dem Sommer" ein totaler Fan von Maggie Stiefvater, also bitte les die Reihe!;D

    LG
    Lynn

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    1. Ja, bei mir haben sich die Zweifel auch schnell gelegt, weil es einfach so wunderschön geschrieben war. :)
      Jetzt wo du mir die "Shiver-Trilogie" empfohlen hast, muss ich sie mir wohl doch bald mal zulegen. Ich werde sie auf jeden Fall lesen! ;)

      LG Mona

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