Samstag, 14. März 2020

Rezension "Das kalte Reich des Silbers"




Preis: € 18,00 [D]
Einband: Gebunden
Seitenanzahl: 576
Altersempfehlung: ab 14
Meine Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥
Reihe: Einzelband
Verlag: Cbj

Klappentext: Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen.





Die Geschichte

Heute stelle ich euch noch einmal ein winterliches Buch vor, welches ich im Februar gelesen habe. Bevor langsam der Frühling kommt, wollte ich unbedingt noch "Das kalte Reich des Silbers" von Naomi Novik lesen. Ich war ja damals sehr begeistert von ihrer anderen Geschichte "Das dunkle Herz des Waldes", was übrigens auch ein Einzelband war. Im Jugendbuchbereich finde ich solche alleinstehenden Bücher mal ganz angenehm, da es ja mittlerweile fast nur noch Reihen zu kaufen gibt. Generell hebt sich die Autorin von anderen Schriftstellern aus dem Fantasybereich ab, denn ihre Geschichten sind sehr außergewöhnlich und kreativ geschrieben. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht jeden Geschmack trifft, aber ich mag diese Einzigartigkeit sehr gerne. Zwar lese ich an ihren Büchern immer ein bisschen länger, weil sie eben etwas komplexer geschrieben sind, doch dafür bekommt man eine tolle Atmosphäre und starke Charaktere geboten. In diesem Buch geht es um ein junges Mädchen, das die Arbeit ihres Vaters übernimmt und als Pfandleiherin die Schulden der Leute aus dem Dorf eintreibt. Schon bald hat sie wesentlich mehr Erfolg als ihr Vater damit und schafft es so ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch hinter ihrer Arbeit scheint sich fast schon etwas Magisches zu verbergen, sodass die gefürchteten Staryk aus dem Wald auf sie aufmerksam werden und sie schließlich in ihr Reich entführen. Ehrlich gesagt ist es schwierig die Geschichte in einem kurzen Satz zusammenzufassen, da natürlich noch viel mehr dahintersteckt, was man als Leser erst nach und nach erfährt. Das Ganze geht sozusagen in die märchenhafte Richtung, wobei ich mir jetzt gerade nicht sicher bin, ob es nicht sogar eine Märchenadaption ist, nur eben komplett abgewandelt. Ich mochte die Idee dahinter auf jeden Fall sehr gerne, muss jedoch zugeben, dass mir ihr anderes Buch noch ein bisschen besser gefallen hat.

Die Charaktere

Naomi Novik erstellt immer sehr starke und selbstbewusste Charaktere, die zwar im jugendlichen Alter sind, aber meistens viel reifer rüberkommen. So war es auch in dieser Geschichte und besonders Mirjem - unsere Protagonistin - wirkt an einigen Stellen sogar fast schon zu kaltherzig. Natürlich war das wahrscheinlich von der Autorin so beabsichtigt, doch mir ist aufgefallen, dass ihre Charaktere allgemein etwas unscheinbar wirken. Ich mag sie, keine Frage, aber ich kann nicht so richtig eine Verbindung zu ihnen aufbauen. Dasselbe Problem hatte ich bei ihrem anderen Buch auch, aber da ist es mir nicht ganz so stark aufgefallen wie hier. Das ist aber auch eigentlich der einzige Kritikpunkt, den ich habe.

Der Schreibstil

Die Schreibart der Autorin gefällt mir super. Es lässt sich zwar nicht ganz so schnell lesen, wie andere Fantaybücher aus dem Jugendbuchbereich, doch dafür ist es sehr atmosphärisch und kreativ geschrieben. Vom Stil her geht es schon fast in die Erwachsenenrichtung, da hier auch recht brutale Szenen vorkommen, die jetzt nicht unbedingt etwas für ganz junge Leser sind. Die Altersempfehlung finde ich daher sogar etwas zu früh und würde es tatsächlich erst ab 16 Jahren empfehlen. Das ist aber wahrscheinlich auch von Leser zu Leser unterschiedlich und sollte daher individuell entschieden werden.

Fazit

Ich mochte die Geschichte insgesamt sehr gerne. Sicherlich hatte das Buch auch seine Längen, aber nichtsdestotrotz hat Naomi Novik wieder eine tolle Atmosphäre und eine außergewöhnliche Fantasywelt erschaffen, die durchaus auch etwas für erwachsene Leser ist. Einen Punktabzug gab es, weil einige Szenen doch recht brutal waren und die Protagonistin mir nicht ganz so sympathisch war.


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