Montag, 7. Mai 2018

Rezension "Der Zopf"




Preis: € 20,00 [D]
Einband: Gebunden
Seitenanzahl: 288
Altersempfehlung: ab ca. 16
Meine Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Reihe: Einzelband
Verlag: S.Fischer

Klappentext: In Indien setzt Smita alles daran, damit ihre Tochter lesen und schreiben lernt. In Sizilien entdeckt Giulia nach dem Unfall ihres Vaters, dass das Familienunternehmen, die letzte Perückenfabrik Palermos, ruiniert ist. Und in Montreal soll die erfolgreiche Anwältin Sarah Partnerin der Kanzlei werden, da erfährt sie von ihrer schweren Erkrankung.
Ergreifend und kunstvoll flicht Laetitia Colombani aus den drei außergewöhnlichen Geschichten einen prachtvollen Zopf.
 





Die Geschichte
 
 Heute präsentiere ich euch mal eine ganz andere Art von Geschichte, denn jeder, der meinen Blog schon länger verfolgt, weiß, dass ich normalerweise eher Fantasy- und Jugendbücher lese. Im März/April hatte ich aber mal wieder Lust auf die Erwachsenenliteratur und habe mir kurzerhand dieses Buch gekauft. Es klang vom Klappentext her so ganz anders als das, was ich sonst so lese und trotzdem hat es mich irgendwie angesprochen. Ich wollte mehr über die drei Protagonisten erfahren, deren Geschichten auf wundersamer Weise miteinander verbunden sind. Aus diesem Grund habe ich mit dem Lesen auch sogleich angefangen und das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen. Es ist mit seinen knapp 288 Seiten natürlich nicht sonderlich lang, aber auf diesen Seiten erfährt man trotzdem eine Menge über die Schicksale der drei Frauen. Ihre Leben sind alle sehr unterschiedlich und dennoch führt jede von ihnen auf ihre Weise einen harten Kampf. Das zeigt mal wieder, dass nicht alles immer nur schwarz und weiß ist, sondern, dass wir Menschen alle irgendwo unser Päckchen zu tragen haben. Mir hat jede Geschichte gut gefallen und ich mochte es sehr, wie sie am Ende etwas Ganzes ergaben. In allen drei Fällen bleibt der weitere Verlauf zwar offen, doch das fand ich ehrlich gesagt sehr gut, denn im wahren Leben wissen wir ja auch nicht was die Zukunft bringen wird. Wichtig war in diesem Fall mehr die Hoffnung und diese hat man hier deutlich gespürt. Es regt  vor allem sehr zum Nachdenken an und man lernt selbst die Dinge wieder mehr zu schätzen. Wer also gerne mal etwas Tiefgründigeres lesen möchte, dem kann ich das Buch nur wärmstens ans Herz legen.

Die Charaktere

In diesem Buch begleiten wird drei Frauen aus verschiedenen Ländern und in unterschiedlichen Lebensumständen. Smita lebt mit ihrer kleinen Tochter in Indien und versucht ihr dort ein besseres Leben zu ermöglichen, während Guilia in Sizilien mit dem Familienbetrieb ihres Vaters kurz vor dem Ruin steht und Sarah in Montreal schwer erkrankt und ihren Job als begehrte Anwältin plötzlich in Frage stellt. Diese drei Schicksale sind so unterschiedlich und trotzdem gibt es da etwas, was sie verbindet und einen positiven Einfluss auf ihre Leben hat. Ich fand alle Geschichten sehr interessant und lehrreich.

Der Schreibstil

Der Schreibstil ist sehr einfach und neutral gehalten, was mir bei diesem Buch gut gefallen hat. Normalerweise mag ich es lieber, wenn eine Geschichte gewisse Emotionen hervorruft, aber hier betrachten wir das Ganze aus einer gewissen Distanz. Dadurch baut man zwar nicht unbedingt eine Bindung zu den Protagonisten auf, aber es ermöglicht den Leser alle drei Schicksale neutral zu betrachten und keines als schlimmer oder weniger schlimm zu empfinden.

Fazit

Eine gelungenes Buch, welches kurzweilig drei verschiedene Schicksale beschreibt und diese auf wundersame Weise miteinander verbindet. Wer gerne mal etwas anderes lesen möchte, was einen eventuell sogar zum Nachdenken anregt, der ist hier genau richtig.


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