Donnerstag, 27. August 2020

Ich werde 30


Sicherlich fragen sich jetzt einige, was das Bild mit dem Titel zutun hat, doch darauf komme ich später noch zurück. In diesem Beitrag geht es nach längerer Zeit mal wieder um persönliche Dinge, über die ich hier ja nur selten spreche. Dieser Blog ist einzig und alleine für meine Hobbys gedacht, doch er ist auch ein virtuelles Tagebuch für mich und deshalb gibt es hin und wieder ein paar Infos aus meinem Privatleben. Meistens handelt es sich dabei um meine Jahresziele oder um wichtige Lebensereignisse, wie z.B. die Hochzeit im letzten Jahr. Zuletzt habe ich über das Coronavirus berichtet, welches unser aller Leben seit Anfang des Jahres verändert hat und nun kommen wir zu einem weiteren Lebensereignis. Im September steht mein 30. Geburtstag an und ich dachte mir, dass das ein guter Anlass ist, um ein bisschen über mein Privatleben zu plaudern. Ich muss gestehen, dass es für mich immer noch komisch ist bald nicht mehr in den 20ern zu sein. In den letzten Jahren rückte diese große Zahl immer näher und jedes Mal habe ich mich noch nicht bereit dafür gefühlt. 30 klingt so alt, so neu und gar nicht mehr jugendlich. Aber bin ich das nicht noch? Jugendlich? Ich fühle mich - abgesehen von ein paar Wehwehchen (was jedoch an mangelnden Sport liegt) - überhaupt nicht so alt und habe das Gefühl ich bin immer noch irgendwo zwischen 20 und 25 stehengeblieben. Dann sehe ich mich jedoch mit Anfang 20: Jung, Single, mitten in der Ausbildung und noch wohnend bei meinen Eltern. Das war eine schöne Zeit - keine Frage -, doch das bin nicht mehr ich. Ich habe mich verändert, bin reifer geworden, habe meinen Mann kennengelernt und bin ausgezogen. Es hat sich so viel in dieser Zeit verändert und ich bin verdammt stolz auf das Leben, das ich mir in den letzten Jahren aufgebaut habe. Sicherlich läuft nicht immer alles perfekt. Ich mache immer noch Fehler, bin oftmals noch ziemlich kindisch und nicht so selbstbewusst wie ich gerne wäre. Doch wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe, dann: Dass alles seine Zeit braucht und dass das Leben ein Prozess ist. Niemand ist perfekt! Erwachsen sein bedeutet auch, sich Fehler einzugestehen und aus ihnen zu lernen. Den richtigen Zeitpunkt für gewisse Dinge gibt es nicht, denn jeder Moment ist richtig wie er ist und lässt uns wachsen. Deshalb versuche ich mittlerweile auch nicht mehr so viel zu planen, sondern gewisse Sachen einfach auf mich zukommen zu lassen. Das heißt natürlich nicht, dass ich keine Ziele mehr im Leben habe, aber sie sollen nur ein Leitfaden sein und mich nicht unter Druck setzen. Das beste Beispiel dafür wären Kinder. Mein Mann und ich möchten gerne eine Familie gründen, doch oftmals setze ich mich damit viel zu sehr unter Druck. Die biologische Uhr tickt und gleichzeitig ist da die Angst vor Veränderung und davor Mutter zu werden. Ich denke, dass jeder Mensch Ängste hat und dass es wie mit allem im Leben ist: Man sollte diesen Weg einfach gehen, ohne auf den perfekten Moment zu warten und etwas zu verpassen. Das ist ein großer Punkt, den ich immer noch lernen muss, denn ich bin jemand, der zwar viel plant und nachdenkt, aber selten den ersten Schritt geht. Doch wenn ich meine 20er so angucke, dann bin ich schon viele Schritte gegangen und das möchte ich mit meinem 30. Geburtstag feiern. Ich bin vielleicht nicht so erwachsen wie manch andere in meinem Alter, aber ich bin auch nicht mehr so unreif wie mit 20. Ich bin so alt wie ich mich fühle und lebe mein Leben in meinem eigenen Tempo. 

Nun kommen wir noch ganz kurz auf das Foto zurück. Es zeigt meinen neuen KindleOasis von Amazon, den mir mein Mann schon ein bisschen eher zum Geburtstag geschenkt hat. In der letzten Zeit habe ich gemerkt, dass nicht nur ich selbst, sondern auch mein Lese- und Kaufverhalten sich verändert hat. Viele Bücher, die zurzeit auf dem Markt sind, entsprechen nicht mehr meinem Geschmack bzw. können sie mich momentan nicht mehr fesseln. Das ist mir besonders im New Adult-Bereich aufgefallen, wo viele Geschichten sich einfach extrem ähneln. Ich möchte einfach mehr Bücher lesen, deren Geschichten mich fesseln können und die mir Spaß beim Lesen machen und daher habe ich beschlossen nicht mehr jedes gehypte Buch zu kaufen. Seit den letzten Monaten versuche ich mich noch intensiver mit meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) zu beschäftigen und bin mittlerweile auch dabei einige Bücher auszusortieren oder unschöne Cover durch E-Books zu ersetzen. Ich musste einfach einsehen, dass meine Bücherregale mittlerweile zu vollgestellt sind und ich lieber nur noch meine Highlights im Regal stehen haben möchte. Natürlich wird der E-Reader die Printbücher nicht völlig ersetzen (dazu bin ich eine zu große Sammlerin), aber ich muss nicht mehr jedes Buch im Regal stehen haben. Mittlerweile setze ich mehr auf Qualität als auf Quantität, was sich auch in anderen Lebensbereichen widerspiegelt. Ich möchte mich nicht mehr so von anderen Leuten beeinflussen lassen und jedem Trend hinterherjagen, sondern mich mehr mit den schönen und positiven Dingen im Leben beschäftigen.

Was bedeutet das jetzt für die Zukunft und diesen Blog? Eigentlich nicht viel, denn ich liebe es immer noch zu lesen und über Bücher zu schreiben. Sicherlich wird es nicht mehr so viele Neuzugänge-Beiträge geben und einige Fotos werden nun mit dem Kindle entstehen, doch da werden mir sicherlich noch ein paar kreative Ideen einfallen. Ansonsten wäre es schön, wenn ich hier auch wieder öfter über das Zeichnen und Schreiben berichten könnte, denn diese beiden Hobbys möchte ich in meinen 30ern wieder viel intensiver betreiben. 


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